Estlands Städte
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Jõgeva

erstmals erwähnt 1601
Stadtrecht seit 01.05.1938
Einwohner 6349
Fläche 3,86m2
Die im östlichen Zentrum des Landes gelegene Stadt Jõgeva, Hauptort des gleichnamigen Landkreises, gehört auch in die Reihen der Städte, die ihre schnelle Entwicklung dem Bau des Eisenbahnnetzes im russischen Kaiserreich verdanken. Im August 1876 hielt zum ersten Mal ein Zug an der Station Laisholm, wie Jõgeva mit deutschem Namen hiess. Um die neue Station begann sich schnell ein geschäftiges Leben zu entwickeln, und im Mai 1938 erhielt die Siedlung die Stadtrechte.
Trotz der spät erfolgten Entwicklung zur Stadt ist es sehr wahrscheinlich, dass schon vor der Ankunft der deutschen Kreuzritter (frühes 13. Jh.) in der Gegend der heutigen Stadt eine Siedlung bestand. Dafür sprechen würde die günstige Lage am Pedja Fluss, der reichlich Nahrung bot und ausserdem als Verkehrsweg genutzt werden konnte. Die erste Erwähnung einer Siedlung erfolgte im Jahr 1601 in einer polnischen Aufstellung unter dem Namen Jagiwa. Auch in allen folgenden schwedischen Berichten wurde Jõgeva aufgeführt.
Eine bemerkenswerte Anekdote ereignete sich im Jahre 1701, als der schwedische König Karl XII in der nahen Burg Laiuse überwinterte. Soldaten, die in Jõgeva einquartiert waren, bauten eine Schneeburg in Lebensgrösse und veranstalteten ein grossangelegtes Manöver, eine Burg zu verteidigen und zu erobern nach allen Regeln der Kriegskunst. Die dabei eingesetzten Geschütze feuerten mit Papierkugeln.
Die bekanntesten Personen mit Verbindung zu Jõgeva sind die Dichterin Betti Alver (1906-1989) und der Komponist Alo Mattiisen (1961-1996), der besonders als Leitfigur der "singenden Revolution" in Erscheinung trat. Beiden Künstlern wird im seit dem Jahre 2006 bestehenden Betti Alver Museum beim Bahnhof Jõgeva gedacht.

Kälterekord und Weihnachtsmann

Jõgeva trägt mit nicht geringem Stolz die Bezeichnung "Kältehauptstadt Estlands". Dieser Titel geht auf die am 17. Januar 1940 gemessene Temperatur von -43,5 Grad zurück. Dieser Wert gilt bis heute als tiefste je in Estland gemessene Temperatur. Es wird an der geografischen Lage der Stadt zwischen zwei Moränenzügen liegen, dass in den meisten Wintern die kältesten Wintertage in Jõgeva festgehalten werden.
Seit dem Jahre 2006 befindet sich, nach Angaben der Stadt, auch das Heim des Weihnachtsmannes in Jõgeva. Seine Wohnung hat er im Kulturzentrum eingerichtet, wo er zur Weihnachtszeit Menschen jeden Alters empfängt. Dem Weihnachtsmann wurde ein Zimmer eingerichtet, wo er an winterlichen Tagen das Kaminfeuer und Kerzenschein geniesst. Dem Weihnachtsmann gefällt es, mit Kindern zu reden, und manchmal singt er ihnen auch vor, wobei er sich selber auf der Gitarre begleitet.
Im Postamt Jõgevas ist das ganze Jahr über der Briefkasten des Weihnachtsmannes zugänglich. Der Weihnachtsmann beantwortet jedes Schreiben. Nur in der Adventszeit kann aber die Arbeit der Helfer des Weihnachtsmannes beobachtet werden. Im zu einem "Wichtelland" umfunktionierten Kulturzentrum kann man verschiedene Arbeitsräume besuchen.
 

Links

Offizielle Webseite der Stadt Jõgeva (englisch/estnisch/russisch)
Webkamera Stadtzentrum
Busfahrplan (für ganz Estland) (englisch/estnisch/russisch)